11.12.2024 Grenzerfahrung Lübeck Dokufilm im Koki Lübeck

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Die 1. Vorführung „Grenzerfahrung Lübeck“ im Koki im April 2024 war ausverkauft.

Deswegen folgt jetzt eine 2. Vorstellung am 

11. Dezember 2024 um 18 Uhr, Koki Kommunales Kino, Mengstraße 35, 23552 Lübeck

Filmdokumentation, 75 Minuten, 2023/2024, © Roststätte Film

Gefördert durch den Kulturfunken der Possehlstiftung Lübeck

Mit Michaela Berning-Tournier, Rolf Dohse, Christa Fischer, Jörg Petersen

Fahrradkamera, Assistenz: Bo Pohl

Musik: Janosch Schönwald

Regie, Kamera, Schnitt: Tina Schönwald

Die Filmemacher und einige die im Film zu Wort kommen sind vor Ort und beantworten gerne Fragen.

Eine weitere Vorführung ist noch nicht in Planung!

Karten online reservieren: https://www.kinokoki.de/produktion/grenzerfahrung-luebeck/

Trailer: https://youtu.be/C0brhJA6tHg

https://www.facebook.com/events/425685243946673

Grenzerfahrung Lübeck – Mit dem Rad an der Lübeckgrenze entlang, 155 km, Menschen auf dem Weg

Mal wieder raus aus dem Trubel. Einmal die eigene liebgewonnene Stadt entlang der Ortsgrenze komplett mit dem Fahrrad abfahren, um sie ganz zu erfassen. Inklusive kleiner, der Allgemeinheit nicht immer geläufiger Dörfchen. Teilweises Durchstrampeln urwaldartigen Gestrüpps. Industrie und Pittoreskes. Also ziemlich Lost in Lübeck.

Aus dieser nur halblustigen Wortspielerei mit der Grenzerfahrung ergaben sich Interviews mit Künstlern und Lebenskünstlern, die über eigene Grenzen und Grenzen Anderer berichten. Oder über das subjektive Empfinden des Nichtvorhandenseins solcher und die sich daraus ergebende Leichtigkeit oder Nachdenklichkeit.

Christa Fischer ist das Urgestein der Wildblumen-Initiative Lübecks

Sie erhielt seit 2003 mehrere Auszeichnungen und Naturschutzpreise, 2023 den Klimaschutz-Sonderpreis der Sparkassenstiftung für das Lebenswerk.
Seit 1991 dienen der vielfach preisgekrönten Wildblumenaktivistin die selbstgeknackten Nussschalen eines einzigen Haselstrauchs für Bodeninstallationen mit umweltpädagogischer Message.

Seit Mitte der sechziger Jahre war Christa Fischer als akribische Porträtmalerin und Zeichnerin gefragt. 2011 zeigte sie in ihrer Retrospektive im Kulturforum Burgkloster Arbeiten in mehr als 30 künstlerischen Techniken.
Sie schwamm gegen den Strom als „Neue Abstraktion“ angesagt war und malte in den 70er Jahren mit solcher Präzision Glanzlichter auf den Haaren ihrer Porträts, das diese mit Werken alter Meister verglichen wurden (und heutzutage noch der Vergrößerung im Film standhalten).

Jens Petersen war vielgereister Modefotograf

Er jettete in den 80ern und 90ern mit den angesagtesten Designerfirmen rund um den Erdball und hatte Models wie Schiffer, Crawford, Campbell, Patitz und Evangelista vor der Linse. Nach Jahren ausgebrannt schmiss Jörg Petersen dann alles hin und ließ sich als Maler in Lübeck nieder. Einblicke in sein Atelier lassen die Fülle an Gemälden erahnen. Er verstarb ein paar Wochen nach dem Interview.

Michaela Berning-Tournier hat sich jahrzehntelang dem Kunstschaffen gewidmet

Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Künstler Wolfgang Blockus gründete Michaela Berning-Tournier 1986 einen Kunstverein. Ihre Arbeiten mit dem Schwerpunkt Aquarell und Zeichnung waren und sind in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Das Leben und Wohnen in Travemünde nahe der ehemaligen Grenze macht die Geschichte der Teilung Deutschlands zum Teil ihrer eigenen Geschichte.

Rolf Dohse, eine Frohnatur wie sie im Buche steht

Grenzen oder Trübnis gibt es für Rolf Dohse kaum. Unbändige Energie fließt durch seine ländlichen Adern. Rinderzucht und Kutschefahren mit seinen Walisern sind sein Faible. Die Lehrtätigkeit an der Lübecker Ernestinenschule sowie sein politisches Wirken von den frühen Grünen bis zur demokratischen Basis lassen ihn über den Tellerrand blicken.

Janosch Schönwald, der Musiker

Seine Soundtracks sind manchmal wie eine 70er Tapete und manchmal wie mit Noten gefüllte Seifenblasen, die man einem musikalischen Hamster entlocken könnte, wenn man mit Lysergsäure die Synapsentätigkeit seines Gehirns beeinflusst hätte. Und ein anderes Mal überrascht Janosch Schönwald mit Musik, die einfach nur traumwandlerisch surreal schön ist, eine Geräusch-Ton-Kulisse, zu der man am Strand sich selbst befragen kann.

Bo Pohl ist hier im Film die Wegfinderin und Routenplanerin

Im Wald kommen ihr immer die besten Ideen. Ansonsten zaubert Bo als findige Handwerkerin gern alles mit Holz und am liebsten ihre BOWAGEN-Tiny Häuser. Youtuber Rene Kreher sagte mal über Bo: „Ich hab noch nie ’ne Frau gesehn, die so krass basteln kann!“ Aber das wird Thema eines anderen Films.

Tina Schönwald fotografiert und filmt seit den 80ern

Ihre Bilder idealisieren oft den tristen Alltag, Lübeckansichten werden auf minimalistische, karge Art gezeigt, strahlen damit plötzlich Ruhe und Ästhetik aus. Ihre Fotos waren außer in lokalen Ausstellungen auch länderübergreifend zu sehen, z.B. auf Lightshows bei den Hansetagen in Russland oder Gemeinschaftsausstellungen in Dänemark.

Alles zusammen mit den Bild- und Film-Sequenzen der äußersten Lübeck-Kanten ergibt ein Ganzes. Jeder Mensch hadert oder frohlockt in den ähnlichen multiplen Bereichen, gewinnend oder scheiternd, erblühend oder resignierend oder ankommend und annehmend. Ein kleiner Film zum Selbergucken.


Fimdokumentation 2024 Grenzerfahrung Lübeck

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