Lübeck war doof

110.00170.00

Fineartprints Fotopapier Hahnemühle Baryt
Limitiert auf 20 Drucke, nummeriert, datiert, handsigniert
Beste Galeriequalität. Der Klassiker. Archivfest. Beeindruckende Farbtiefen, kristallklare Schärfe, extra feine Tonwertunterschiede.

Manchmal wird das Zertifikat aus logistischen Gründen auch separat per Briefpost verschickt.
Das Lost in Lübeck – Wasserzeichen auf diesem Produktbild ist auf dem fertigen Foto natürlich nicht mehr zu sehen.

Das Bild mit dem Namen: Lübeck war doof, fotografiert am 30.07.2014 in der Holstenstraße 42, 23552 Lübeck. Für den genauen Standpunkt hier die Koordinaten: 53.86619467223706, 10.680887729354238

Dieses Bild ist auch im Kalender 2017 erschienen.

Beschreibung

Fineartprint Hahnemühle 60×80 cm hochwertiger Qualitätsdruck, archivfest
Fineartprint Hahnemühle 40×60 cm hochwertiger Qualitätsdruck, archivfest
Hahnemühle Papiere sind authentische Fine Art Papiere in bester Galeriequalität. Der Klassiker. Archivfest. Beeindruckende Farbtiefen, kristallklare Schärfe, extra feine Tonwertunterschiede.

Lübeck – was hab ich diese Stadt nicht gemocht. Ich konnte Lübeck nicht ab, so wie ne Neue, die in die Klasse kommt und die man einfach auf den ersten Blick findet. Und um die ich so einen Bogen mache, um die viele einen Bogen machen. So viele, dass dieses arme Mädel wie ein Planet Trabanten hat, die im Superextrasicherheitsabstand höchstens mal kurz in Sichtweite kommen.

So fand ich Lübeck – doof, langweilig, von gestern, spießig, tot. Ich fand – weil ich mittlerweile voll auf diese kleine Großstadt steh. Und dieser Blick die Holstenstraße hoch ist eins der ersten Bilder, die ich reumütig aus Hamburg zurückgekehrt in mein Herz geschlossen habe. Ich hatte diesen Anblick natürlich vorher schon hunderte Male gesehn. Auf alle Fälle jedes Mal, wenn ich aus Hamburg zu Besuch in Lübeck war und aus der Bahnhofrichtung in die Innenstadt kam. Aber dieses Mal wars anders. Jetzt fand ich Hamburg doof und hatte mich entschlossen zurückzuziehen. Ich hatte auf einmal das Bedürfnis Wurzeln zu spüren und in einer Stadt zu leben, in der ich jeden Gullideckel mit Vornamen fühlen konnte.
Aber woher kam mein unstillbares Verlangen in eine größere Stadt ziehen zu müssen?
Ich war in nem Dorf direkt vor Lübeck geboren, kurz nach dem Schnulleralter nach Lübeck verzogen und da hing ich nun. (Die Vorvorgeschichte ist ein anderes Kapitel). Dann 1983: Ich hatte Tag- und Nachtträume intensivster Art von Berlin. Geiler als jeder Film! Natürlich mit Musik. Besonders tolle Träume träume ich mit Soundtrack. Ich musste auch dahin. Angefeuert wurde mein Wunsch noch durch Familienbesuche bei Verwandten in Ostberlin. Toll, wir stehen auf der falschen Seite der Mauer. Ich fühlte mich damals als Wessi genauso unfähig in den Westen zu kommen wie jeder Ossi, ich war schließlich erst 15 und mein Vater fand meine Idee, die Verwandten sich selbst zu überlassen und rüberzumachen nicht so gut. Ich kann mich noch genau erinnern, wie wir am Brandenburger Tor standen und den Westberlinern, die ganz klein auf der anderen Seite auf ner Art Treppe standen, damit sie die armen eingesperrten Ossis besser bestaunen konnten, zugewunken haben. Und die sind zurückgekehrt. Ich musste ihnen ziemlich den Reflex unterdrücken zurufen: „Ich bin einer von euch, ich will rüber, eigentlich bin ich frei!“ Aber ich blieb ruhig, noch. So bin ich dann nach ein paar Tagen gezwungenermaßen brav wieder mit nach Hause nach HL. Schon während der Rückfahrt dachte ich: dann tramp ich eben…

Zusätzliche Information

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